Ortsportrait

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Das Paradies liegt zwischen Nürnberg und Bayreuth

Der bekannte und populäre deutsche Journalist Ulf Poschardt schrieb im Jahre 2010 in der Zeitung “Die Welt”, das Paradies liege zwischen Nürnberg und Bayreuth, womit er – nicht zu Unrecht – die Fränkische Schweiz und deren landschaftliche Schönheit rühmte. Über diese Verortung des Paradieses könne es, laut Poschardt, eigentlich keinen Zweifel geben, die Anmut der Landschaft kenne surreale Übertreibung. Verbindet man die Zentren der beeindruckenden Städte Nürnberg und Bayreuth auf einer Landkarte miteinander, so liegt präzise in der Mitte dieser Verbindungslinie die Gemeinde Obertrubach, wodurch sich der Eindruck, diese Gemeinde sei der Mittelpunkt des Paradieses, geradezu aufdrängt.

Ob die Fränkische Schweiz nun als das Paradies auf Erden betrachtet werden darf, bleibt natürlich jedem Besucher selbst überlassen. Doch auch wenn man diese mit einem Augenzwinkern formulierte These Poschardts als eine kleine Übertreibung ansehen möchte, bleibt doch die einzigartige Anmut und die wilde Romantik der Landschaft der Fränkischen Schweiz und gerade des Trubachtales unbestreitbar. Und die Anzahl der Besucher unserer Gemeinde und des Trubachtales unterstreicht diesen Eindruck nachdrücklich, denn für Wanderungen und Klettertouren oder den Genuss der Natur und der fränkischen Gemütlichkeit sind die Gemeinden des Trubachtales mit zahlreichen Wanderwegen, Kletterfelsen, Aussichtspunkten und Gaststätten geradezu prädestiniert und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Die Gemeinde Obertrubach nur auf ihre landschaftliche Schönheit zu reduzieren, wäre jedoch zu kurz gegriffen. Die in den 1970er Jahren aus den vier Gemeinden Obertrubach, Wolfsberg, Geschwand und Bärnfels (alle Landkreis Pegnitz) entstandene Gemeinde Obertrubach ist schon aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen Einwohnerzahl und ihrer kleinteiligen Siedlungsstruktur kein pulsierendes Zentrum, jedoch ist man auch weit davon entfernt, als „Passivraum“ bezeichnet werden zu müssen, an dem sich gestresste Stadtbewohner am Wochenende kurieren können. Unsere Gemeinde ist die Heimat von rund 2.300 Menschen, die – so gewinnt man den Eindruck wenn man sich die Zahl der Zu- und Wegzüge und die leider nicht mehr adäquat zu beantwortende Nachfrage nach Bauland vergegenwärtigt – gerne und vor allem gut hier leben. Es finden sich nicht nur eine Kindertagesstätte und eine Grundschule, ein Nahversorger, eine Bäckerei, eine Metzgerei, eine Arztpraxis, zwei Bankfilialen und sogar eine betreute Wohneinrichtung für Senioren, sondern auch zahlreiche kulturelle Angebote, die vor allem durch das rege Vereinsleben und nicht zuletzt die aktive Kirchengemeinde geschaffen werden. Besonders herauszuheben ist dabei die alljährlich am 03. Januar stattfindende Abschlussprozession der sog. Ewigen Anbetung, zu der hunderte (und manchmal sogar mehr) Gläubige durch das Pfarrdorf vorbei an den mit rund 7.000 brennenden Wachslichtern geschmückten Hängen und Felsen laufen.

Die wenigen Alltagsbedürfnisse jedenfalls, die nicht in unserer Gemeinde befriedigt werden können, können in unserer unmittelbaren Umgebung abgedeckt werden, bspw. in unseren Nachbargemeinden Egloffstein, Gößweinstein, Pretzfeld und Pottenstein, spätestens jedoch in den nahegelegenen Städten Pegnitz, Ebermannstadt oder Forchheim.

Als Arbeitsplatz ist unsere Gemeinde nicht weniger geeignet, so beherbergt sie neben zahlreichen Handwerks- und Gastronomiebetrieben oder Freiberuflern auch einen Globalplayer in der zuletzt leider arg gebeutelten Reisebranche. Die erfreulicherweise zunehmend Verbreitung findende Möglichkeit des Homeoffice kann in allen Gemeindeteilen bedenkenlos durchgeführt werden. Als eine der ersten Gemeinden im Landkreis haben wir mit unseren Nachbarn Egloffstein und Gößweinstein am Bayerischen Breitbandausbauprogramm teilgenommen. Seither sind wir eifrig dabei, mit dem technischen Fortschritt in diesen Bereichen schrittzuhalten und den Anspruch, unseren Einwohnern und Betrieben eine zeitgemäße Internetanbindung zur Verfügung zu stellen, in die Tat umzusetzen.

Liebe Leser, der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer bezeichnete Bayern als die Vorstufe zum Paradies, der eingangs zitierte Ulf Poschardt verortet das Paradies gar in der Fränkischen Schweiz. Auch wenn wir den Aussagen Seehofers und Poschardts durchaus zugeneigt sind, wollen wir bescheiden bleiben und unseren Teil dazu beitragen, dass unsere Gemeinde Sympathisches bewahrt und sich dabei Neuem nicht verschließt. Ob paradiesische Zustände ohne himmlisches Zutun geschaffen werden können, bleibt zweifelhaft, aber je näher wir herankommen, desto besser ist es. Sie jedenfalls sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild unserer wunderschönen Heimat zu machen!

Ihre
Gemeinde Obertrubach

 

Link zum Artikel in der WELT